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Newsletter, Dezember 2024
 
Liebe Eichen- und Waldfreunde
 
Der Klimawandel und die damit einhergehenden Umwelt-veränderungen sind zu Dauerthemen geworden und beschäftigen die Gesellschaft weltweit auf allen Ebenen. Dabei geht es nicht nur darum, ob und wie das UNO-Klimaziel des globalen, menschgemachten Temperatur-anstiegs um maximal 1,5 Grad eingehalten werden kann. Schon längst wird darüber diskutiert, wie wir uns an die neuen Umweltsituationen anpassen und mit den Folgen der einhergehenden Veränderungen umgehen können. Als Waldbranche, welche die natürliche Umwelt als ihren «Produktionsraum» nutzt, sind wir dabei besonders gefordert. Interessanterweise kann uns die Baumart Eiche selbst, wichtige Hinweise zu möglichen Handlungs-strategien geben: Diversität heisst das Zauberwort. Dabei geht es nicht nur um die Vielfalt der Gene, der Arten und Ökosysteme, sondern auch – und wahrscheinlich vor allem – um die Vielfalt von Meinungen, Wissen und Erfahrungen! ProQuercus hat daher beschlossen, neue Quellen für Diversität zu erschliessen. Die Gelegenheit dazu bietet eine Bildungsreise nach Slowenien / Kroatien, welche Ende Oktober 2025 durchgeführt wird. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittel-wissenschaften HAFL in Zollikofen und zahlreichen Partnern vor Ort werden an drei Tagen verschiedene Themen der Eichenwaldbewirtschaftung besprochen. Es würde uns sehr freuen, wenn diese Möglichkeit Neues zu erfahren und zu erleben, rege genutzt würde. Merken Sie sich den entsprechenden Reisetermin vor (s. Beitrag unten).  
 
 
 
 
 
 
Stieleiche in der Prašnik Special Reserve, Kroatien. Photo: monumetaltrees.com      
 
 
Wir wünschen allen eine anregende Lektüre unseres Newsletter 2024/2, besinnliche Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.
 
Ihr proQuercus Vorstand
 

Inhalt
Aus dem Verein
> proQuercus Vereinsversammlung 2025 >
Auszeichnung proquercus 2025 >
Studienreise nach Slowenien und Kroatien >
Der Eichelhäher - Waldbauer der Zukunft
> Unterstützte Hähersaat - das proQuercus-Programm >
> Quercus & Garrulus - ein neuer Verein in Frankreich gegründet >
Übersicht zu aktiven Mittelwaldflächen in der Schweiz >
Bildung
> Die Eiche im Klimawandel (Kurs 2025) >
> Eichen im Weitverband (Kursbericht) >
Eichen pflanzen - in die Zukunft investieren >
Publikationen
> Eichen können extreme Hitze bewältigen >
Resilienz der genetischen Vielfalt von Waldbäumen während des Quartärs >
proQuercus Dienstleistungen
> Beratung >
> Präsentationsvorlagen >
> Fotomaterial >
 
Aus dem Verein
proQuercus Vereinsversammlung 2025
 
Die Vereinsversammlung von proQuercus findet dieses Jahr am Freitag, 20. Juni 2025 in Pratteln / Mutenz (BL) statt. Der Verein proQuercus ist im Forstrevier Schauenburg im Kanton Basel-Land zu Gast. Nach der Vereinsversammlung, die auf dem Ebnet-Hof in Pratteln stattfindet [GoogleMaps], werden auf der Fachexkursion unter Führung von Revierförster Markus Eichenberger verschiedene Facetten der Eichenwaldbewirtschaftung vorgestellt. Die Waldbegehung führt zuerst in das Naturschutzgebiet Rütihard-Rothalle, wo Eichen-Hagebuchenwälder gedeihen, die für ihre über 100-jährigen Eichen berühmt sind. Altholzinseln mit grossen und alten Eichen bieten höhlenbrütenden Vögeln wichtige Lebensräume. Diese sind Voraussetzung für eines der gesamtschweizerisch bedeutendsten Mittelspecht-vorkommens. Ebenfalls in der Rütihard wurde auf 4,2ha ein Eichen-Samenerntebestand ausgeschieden, der das genetische Potenzial der autochthonen Eichen-Population erschliessen soll. Die Bedeutung der optimalen Bewirtschaftung genetischer Ressourcen für die Entwicklung des regionalen und gesamtschweizerischen Eichenvor-kommens werden diskutiert. Dabei ist auch der phytosanitäre Zustand der Eichen ein entscheidender Faktor. Entsprechend aufmerksam wird die Situation des akuten Eichensterbens in der Region beobachtet. Experten vom Institut für angewandte Pflanzenbiologie IAP informieren. Zum Abschluss der Exkursion wird eine Wald-Dauerbeobachtungsfläche vorge-stellt und die alternative Eichenverjüngung in absterbenden Buchenaltholzbestände diskutiert. 
 
 
 
 
proQuercus lädt alle Vereinsmitglieder ganz herzlich zur Teilnahme an der Vereinsversammlung ein [Link].
 
Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen.
Auszeichnung proQuercus 2025
 
Der Verein proQuercus zeichnet Personen, Organisationen, Aktionen oder Werke aus, welche zur Erhaltung des vielfältigen Natur- und Kulturerbes der Eiche in unserem Lande beitragen. Prämiert werden unterschiedlichste Aktivitäten, welche die Eiche zum Thema haben und diese in besonderer Weise fördern.
 
Am 28. Juni 2024 wurden in Valeyres-sous-Rances (VD) – anlässlich der Jahresversammlung von proQuercus – die Auszeichnungen proQuercus 2024 vergeben. Die drei Preisträger waren 1) die Gemeinde Val-de-Ruz (NE), 2) Förster und Betriebsleiter Urs Steck (Möhlin, AG) und 3) die Küferei Sother in Valeyres-sous-Rances (VD). Die Beschreibungen der Preisträger und ihrer Aktionen finden sich auf der Website von proQuercus [Link].
 
Auszeichnung proQuercus 2025. proQuercus will die Ausrichtung der gemachten Eingaben an aktuellen Themen ausrichten und formuliert hierzu für das Jahr 2025 das Schwerpunkthema Sinnvolle Verwendung von Eichenholz geringer Qualität. Eingaben, welche diesem Thema gewidmet sind, erfahren bei der Beurteilung besondere Aufmerksamkeit.
 
Nach wie vor sind auch Bewerbungen zu anderen Themen möglich. Die Palette ist gross und umfasst: Erziehung, Ausbildung, Forschung, Kultur, Archäologie, Geschichte, Waldbau, Biodiversität, Holzprodukte, Landschaft etc.
 
 
 
 
Jedermann ist eingeladen, Bewerbungen oder Vorschläge für die Auszeichnung proQuercus 2025 zu unterbreiten. Diese sind bis zum 31. März 2025 dem Vorstand von proQuercus zu melden. Alle weiteren Informationen können der Website von proQuercus entnommen werden (Reglement, Bewerbungsformular etc.)[Link].
Studienreise nach Slowenien & Kroatien
 
«Reisen bildet» stellte schon Johann Wolfgang von Goethe fest. proQuercus kann dies nur betätigen und ergänzen. Die Bildungsreisen, welche vom Verein in den letzten Jahren organisiert wurden, waren nicht nur aus fachlicher Sicht bereichernd, sondern auch von einem persönlichen Standpunkt aus gesehen.
 
Nach der letzten Reise 2022 nach Deutschland [Link] soll es 2025 ostwärts gehen: nach Slowenien und Kroatien [Link]. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL in Zollikofen und lokalen Partnern vor Ort wird eine 3-tägige Weiterbildungs-veranstaltung angeboten.
 
Die nachfolgenden Angaben haben noch provisorischen Charakter, sollen Interessenten aber die Möglichkeit bieten, sich zu orientieren und die folgenden Reisedaten vorzumerken: 28.10.2025-2.11.2025
 
ProQuercus-Website [Link]
 
 
Abb. Die grösste Eiche im Prašnik – Spezial-Reservat.
Foto: Monumentaltrees.com
 
 
 
 
 
 
Programmentwurf (in Ausarbeitung) 
 
Dienstag, 28.10.2025. Hinreise – Nachtzug ab Zürich
 
Mittwoch, 29.10.2025 bis Freitag, 31.10.2025. Ablauf und Objekte noch in Ausarbeitung!
 
Stieleiche in den Hartholzauen (Slowenien)
Von der Stieleiche (Quercus robur L.) dominierte Auenwälder (Hartholzaue) bedeckten einst weite Teile Südosteuropas. Durch Rodung für landwirtschaftliche Zwecke und Infrastrukturprojekte schrumpfte ihre Fläche erheblich, so dass diese Vegetationsform heute noch ca. 1,5 % (17 275 ha) der Waldfläche Sloweniens ausmacht. Diskutiert werden die Förderung und Verjüngung der Stieleiche im Kontext von Klimawandel, Ausbleiben von Überschwemmungen, Luft- und Wasserverschmutzung, niedrigeren Grundwasserspiegel, nicht angepassten waldbaulichen Praktiken usw.
 
Urwald-Reservat Prašnik (Kroatien)
Im Urwald-Reservat Prašnik ist ein letzter Überrest der berühmten slawonischen Stieleichenwälder erhalten geblieben. Auf Initiative der Forstwirtschaft wurde dieser Urwald 1929 zum Zweck der Bildung und Forschung von der Bewirtschaftung ausgenommen. 1965 wurde er zum Sonderreservat erklärt. Im Balkankrieg von 1991 - 1995 wurde das Gebiet vermint und konnte erst 2015 wieder betreten werden. Heute führt die Fakultät für Forstwirtschaft der Universität Zagreb dort intensive Forschungsarbeiten durch. Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL hat in der Nähe eine Beobachtungsflächen ein-gerichtet (visuelle Dokumentation Photosphäre) [Link].
 
Samenerntebestand in Stara Gradiška (Kroatien)
Die Versorgung mit geeignetem forstlichen Vermehrungsgut gehört heute zu den wichtigen Aufgaben für die Erhaltung und Förderung der Anpassungsfähigkeit von Baumartenpopulationen der Zukunft. Anlässlich des Besuchs eines Samenerntebestand in der Gemeinde Stara Gradiška werden Gewinnung und Bereitstellung von forstlichem Vermehrungsgut für die Eiche in Kroatien vorgestellt und diskutiert. Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL hat in der Nähe eine Beobachtungsflächen eingerichtet (visuelle Dokumentation Photosphäre) [Link].
 
Eichenwaldbewirtschaftung durch private Unternehmen. Diskussionsschwerpunkte bei Verjüngungsme-thoden - Direktsaat mit Eicheln und Naturverjüngung -, sowie der Pflege und Durchforstung.
 
Besondere Eichenprodukte. Besuch einer Trüffelanlage und einer Küferei (Herstellung von Eichenfässern)
 
Samstag, 01.11.2025. Rückreise nach Zagreb oder Lublijana mit anschliessenden Nachtzug nach Zürich (Ankunft Zürich Sonntagmorgen, 02.11.2025
 
Das definitives Programm, Angaben zu den Reisekosten und die Möglichkeiten der Anmeldung können werden im April 2025 auf der Website von proQuercus aufgeschaltet [Link].
Der Eichelhäher - Waldbauer der Zukunft
Die Unterstützte Hähersaat - das proQuercus-Programm 
 
Das Projekt «Unterstützte Hähersaat» will den natürlichen Verjüngungsprozess durch den Eichelhäher nutzen und so einen Beitrag zur Erweiterung des Eichenvorkommens leisten. Bei fehlenden oder zu wenigen Samenbäumen wird dem Vogel in sogenannten Häherkästen ein künstliches Eichelangebot zur Verfügung gestellt. Ausgehend von diesen Depots versteckt der Eichelhäher die Samen als Wintervorrat. Da er nicht alle Vorräte wiederfindet bzw. nutzt, keimen im Frühling gesunde und vitale Eichen heran. Im Gegensatz zu den vom Menschen gepflanzten Eichen haben diese keinen Pflanzschock erlitten und verfügen über eine intakte Pfahlwurzel.
 
2024 hat proQuercus mit Unterstützung verschiedener Geldgeber ein Programm zur Nutzung der „Unterstützten Hähersaat“ gestartet. 13 Forstbetriebe in 7 Kantonen beteiligten sich an diesem Vorhaben. In den Hähersaat-Projekten werden während 3 Jahren jeweils in den Monaten Oktober bis Dezember Häherkästen aufgestellt. Die Standorte der Häherkästen und ihre Wartung werden von den Forstbetrieben protokolliert. Die Erfahrungen der Forstbetriebe mit der Unterstützten Hähersaat werden von proQuercus ausgewertet, damit die gewonnen Erkenntnisse auch interessierten Dritte zur Verfügung gestellt werden können (Wissenstransfer).
 
Nach dieser ersten Serie von Projekten, können sich interessierte Forstbetriebe 2025 für eine zweite Serie melden. Die Anmeldungen können ab April 2025 auf der Website von proQuercus vorgenommen werden. Informationen zum Eichelhäher und dem Stand des Programmes können auf der Website von proQuercus eingesehen werden [Link].
 
Abb. 1: Standorte der verschiedenen Hähersaatprojekte.

Abb.2: Beschreibung Wartung der Häherkästen.

Abb.3: Ein Eichelhäher in der Fotofalle (Foto: N. Bresch)
 
 
 
 
 
 
Quercus & Garrulus - Ein neuer Verein in Frankreich gegründet 
 
Der Verein Quercus & Garrulus wurde im November 2024 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Symbiose zwischen Eiche und Eichelhäher zu fördern. Durch seine verschiedenen Aktionen will der Verein Forstfachleute, Forscher und die breite Öffentlichkeit zusammenbringen.
 
Der Verein möchte die vom Eichelhäher unterstützte Aussaat als vollwertiges Instrument für die waldbauliche Bewirtschaftung der Eiche in Frankreich fördern, indem er folgende Aufgaben übernimmt:
  • Verbreitung der Unterstützten Hähersaat in der Forstwirtschaft;
  • Austausch von Erfahrungen, Weitergabe von Wissen und Verbesserung der Techniken;
  • Verbreitung wissenschaftlicher Studien und Initiierung angewandter Forschungsprogramme;
  • Mobilisierung eines breiten Publikums (Freiwillige, Schulen, Vereine) für die Umsetzung von Massnahmen zur Unterstützten Hähersaat.
Weitere Informationen: quercus-garrulus.org
 
 
 
Übersicht zu aktiven Mittelwaldflächen in der Schweiz 
 
Viele Wälder in der Schweiz wurden über lange Zeit als Mittelwälder bewirtschaftet. Diese Betriebsart ermöglichte es, Brennholz sowie auch Bauholz auf ein und derselben Fläche zu produzieren. Heutzutage wird diese «kultur-historische» Bewirtschaftungsart jedoch nur noch selten angewendet. Mittelwälder sind aber heute nicht nur aufgrund ihrer hohen ökologischen Bedeutung interessant für die Waldbewirtschaftung, sondern können auch aus Sicht der Energienutzung und Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung sein. Aktuell fehlt es jedoch an greifbaren Erfahrungen bezüglich der konkreten Bewirtschaftung solcher Mittelwaldflächen. Im Rahmen einer Praktikumsarbeit hat Theresa Banzer einen Überblick zu allen aktiven Mittelwäldern in der Schweiz hinsichtlich ihrer Fläche, Lage und Bewirtschaftung erstellt. Diese Grundlagen enthalten wertvolle Informationen und Erfahrungen zu aktuellen Praxisbeispielen und können zur erfolgreichen Mittelwald-bewirtschaftung beitragen. [Mehr dazu]
 
 
 
 
 
 
Bildung 
 
Eichenförderung setzt solide fachliche Kenntnisse voraus. proQuercus unterstützt Lehrveranstaltungen und Kurse, welche dem Thema Eiche gewidmet sind.

Die Eiche im Klimawandel (Kurs 2025) 
 
24. Oktober2025
Inhalt. Im Nollasand in Thusis (GR) hat sich nach Schneebruchschäden im Jahr 2008 Naturverjüngung von Traubeneichen eingestellt; zusammen mit vielen weiteren Baumarten. Im Rahmen des BAFU-Projektes «Fallbeispiele Anpassung Klimawandel» wurde diese spannende Ausgangslage näher untersucht (s. Bericht). Dabei stellte sich heraus, dass die Jungeichen aus Hähersaat hervorgegangen sein mussten, da die Verjüngung und potenzielle Samenbäume räumlich getrennt wuchsen. Die untersuchten Objekte helfen, die Verjüngungsökologie der Eiche bezüglich Licht und Wirkung des Eichelhähers besser zu verstehen. Besonders interessant ist dabei, die Eiche in einer buchenfreien Umgebung zu beobachten, wie dies in der kontinental geprägten Region Mittelbündens der Fall ist; eine Art Vorschau auf die kolline Stufe. Thematisiert werden im Kurs auch die Förderung der Eiche durch Jungwaldpflege und gezielte Verjüngungsschläge.
  • Ort: Thusis (GR)
  • Leitung und Organisation. Peter Ammann (Fachstelle Waldbau) et Philip Christen (Fortsrevier Thusis/Masein) 
  • Anmeldung: Wird im April 2025 aufgeschaltet [Link]
  • Programm und weitere InformationenWerden im April 2025 aufgeschaltet [Link]
 
 
Hähersaat. Foto: Peter Ammann
Eichen im Weitverband (Kursbericht)
 
proQuercus und die Fachstelle Waldbau haben am 21. November 2024 in Jonen und Zufikon (AG) unter der Leitung von Förster Urs Huber und Peter Ammann einen Kurs zum Thema «Eiche im Weitveraband» durchgeführt. Seit über 30 Jahren be-wirtschaftet Urs Huber die Wälder des Aargauer Kelleramts und hat sich dabei intensiv mit der Stieleiche aus-einandergesetzt. Er hat ein dynamisches Waldbaukonzept entwickelt, das in erster Linie auf Vitalität setzt und sich auf eine kleine Anzahl von Zukunftsbäumen konzentriert. Die Begründung im Weitabstand und das frühzeitige und konsequent Freistellen der Kronen führt zu einem enormen Durchmesserwachstum der Stämme. So wurde bei der dynamischsten Stieleiche im Alter von 25 Jahren ein BHD-Rekordwert von 44 cm gemessen (1,8 cm/Jahr in den letzten 4 Jahren). Der mittlere BHD der Z-Bäume in diesem Bestand betrug knapp 35 cm BHD. Die besuchten Objekte zeigen einmal mehr, wie plastisch die Eiche ist und was sie bei der entsprechenden Gestaltung ihres Wuchsraumes auf guten Standorten zu leisten in der Lage ist.
 
Lesen Sie den ausführlichen Kursbericht zu dieser gelungenen Veranstaltung [Link] .
 
Foto: P. Junod   
Eichen pflanzen – in die Zukunft investieren 
Eichen trotzen dem Klimawandel. Nach diesem Motto möchte Herr Klaus Hoehne aktiv werden und einen Beitrag leisten zur nachhaltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft. Er sucht einen Forstbetrieb auf dessen Grund der Eigentümer bereit wäre, 10‘000 Eichen zu pflanzen und fachmännisch zu pflegen. Herr Hoehne würde sich an den entstehenden Kosten beteiligen.
 
Personen, die an der Entwicklung eines solchen Projektes interessiert sind, werden gebeten, sich direkt an Herrn Klaus Hoehne zu wenden (Tel. 076 709 83 74 oder K.W.F.Hoe@gmx.ch).
 
 
 
Publikationen 
Eichen können extreme Hitze bewältigen
 
Gauthey A. et al. (2024): High heat tolerance, evaporative cooling, and stomatal decoupling regulate canopy temperature and their safety margins in three European oak species. Global Change Biology 30/8. doi.10.1111/gcb.17439
Bei extremen Temperaturen überhitzen Wälder. Was bedeutet das für die Bäume, und wie überleben sie die hohen Temperaturen? Antworten lieferten Drohnen, an denen Forschende Infrarot-Wärmebildkameras montierten. Die Drohnen überflogen Wälder in der Schweiz, Frankreich und Spanien. An heissen Tagen erfassten diese die Temperatur der obersten Blattschicht im Tagesverlauf. An Zweigen in den Wipfeln wurden die Fotosynthese und der Wasserverlust in den Blättern gemessen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Eichen verblüffende Temperaturen aushalten.
  • Zusammenfassende Beschreibung der Studie auf SCNAT [Link]
  • Originalartikel auf Englisch [Link]
 
 
 
 
Resilienz der genetischen Vielfalt von Waldbäumen während des Quartärs
 
Milesi, P., Kastally, C., Dauphin, B. et al. Resilience of genetic diversity in forest trees over the Quaternary. Nat Commun 15, 8538 (2024). https://doi.org/10.1038/s41467-024-52612-y
Die Auswirkungen vergangener Umweltveränderungen auf die Demographie und die genetische Vielfalt natürlicher Populationen ist nach wie vor ein umstrittenes Thema und wurde selten für multiple und phylogenetisch weit entfernte Arten untersucht. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden vergleichende genomische Populationsanalysen und demographische Ableitungen für sieben weit verbreitete und ökologisch kontrastierende europäische Waldbaumarten durchgeführt; dies geschah auf der Grundlage einer Stichprobe von 164 Populationen in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten. Bei allen sieben Arten nahm die effektive Populationsgröße Ne über viele Eiszeitzyklen hinweg zu oder blieb stabil. Überraschenderweise hatten radikale Umweltveränderungen nur geringe Auswirkungen auf das Ausmass der genetischen Vielfalt der dominierenden Waldbaumarten, obwohl sich ihre geografischen Ver-breitungsgebiete stark verschoben haben. In dieser Studie zeichnet sich die Eiche durch eine vergleichsweise höhere genetische Vielfalt als die anderen Baumarten aus.
  • Originalartikel auf Englisch [Link]
 
 
 
proQuercus Dienstleistungen 
Beratung 
  • proQuercus stellt einen kostenlosen Beratungsdienst für Fragen zur Eichenwaldwirtschaft zur Verfügung. Wir vermitteln Experten, welche Sie - wenn nötig auch vor Ort - zu Fragen des Eichenwaldbaus, der Biodiversität etc. beraten. Nehmen Sie mit den zuständigen Personen bei proQuercus Kontakt auf - schildern Sie uns Ihr Problem! Wir vermitteln Ihnen die Kontakte zu den geeigneten Fachexperten. [Hier weiterlesen]
Präsentationsvorlagen 
  • In Lehre, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit werden oft Vorträge und Präsentationen zum Thema Eiche nachgefragt. Um das Rad nicht immer wieder neu erfinden zu müssen, hat proQuercus Präsentationsvorlagen zu verschiedenen Eichenthemen zusammengestellt. Diese stehen Interessenten kostenlos zur Verfügung. [Hier weiterlesen]
Fotomaterial  
  • Fotomaterial zur Illustrierung von Broschüre, Vorträgen, Kursunterlagen? Immer wieder gelangen Anfragen bezüglich Fotomaterial an proQuercus. Wir haben uns deshalb entschlossen, unser Angebot zu erweitern und neu zu ordnen. Unter diesem Link finden Sie nun Photos zu verschiedenen Themen zur freien Verwendung.

    Haben Sie selber, aussagekräftige Bilder zu Eichenthemen? Gerne nehmen wir diese in unsere Bilddatenbank auf. Bilder senden an: info@proquercus.ch
 
 
proQuercus, www.proquercus.ch