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Newsletter, Dezember 2019
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Liebe Eichen- und Waldfreunde
Die Eiche lebt ! Einerseits natürlich als Baum und Pflanze. Anderseits aber auch als Mythos, als Erzählung und Überlieferung. Fruchtbarkeit, Treue, Langlebigkeit und Kraft werden mit der Eiche in Verbindung gebracht. Diese Symbolik, welche auf eine jahrtausendalte „Co-Evolution“ zwischen Baum und Mensch zurückzuführen ist, wirkt auch heute noch. Die Eiche beflügelt die Phantasie von uns Menschen und wird damit ein Teil von uns selber. Alles in allem eine hervorragende Ausgangslage für Kommunikation und Beziehungspflege. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür liefert uns Laure Oberli, welche die Figur von Duir der Eiche erschaffen hat, um den Bewohnern der Neuenburger Gemeinde La Tène den Eichenwald näherzubringen. Mehr zu den Abenteuern von Duir finden Sie in diesem Newsletter. Das Erfinden und Erzählen von Geschichten liegt im Trend und setzt einen Kontrapunkt zum einfachen Konsum von fixfertigen digitalen Produkten. Nutzen wir das Potenzial des Eichenwaldes zum Geschichtenerzählen und lassen wir unserer Phantasie freien Lauf. Die Weihnachtszeit ist der ideale Moment, um damit zu beginnen.
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Der Vorstand von proQuercus wünscht Ihnen frohe Feiertage und ein ausgezeichnetes 2020 voller spannender Eichengeschichten. |
Kommunikation: Duir die Eiche >
Vereinsversammlung 2020 in Genf >
> Kurs: Die Methode ARCHI - angewendet auf die Stieleiche > > Kurs: Waldbauliche Dauerbeobachtungs- und Trainingsfläche (PPSS) für die Eiche >
Auszeichnung proQuercus 2020 >
Projekt Waldbauliche Doku-Fläche für die Eiche >
> Zwei waldbauliche Doku-Flächen vorgestellt >
Eichen-Forstschutz – Die amerikanische Eichennetzwanze >
proQuercus Dienstleistungen >
> Präsentationsvorlagen > > Fotomaterial >
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Duir ist eine kleine, geschwätzige Eiche, welche den Einwohnern von La
Tène (NE) Wissenswertes über den Eichenwald vermittelt. Die Figur von Duir der Eiche wurde von Laure Oberli (cand. Dipl. Forsting.) ins Leben gerufen. Sie hat dieses Kommunikationsprojekt im Auftrag der Gemeinde La Tène (NE) entwickelt und durchgeführt.
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Ziel war es, die umfangreichen Arbeiten zur Neubegründung des „Keltenwaldes“ (Chênaie des Celtes) im Naherholungsgebiet der Gemeinde kommunikativ zu begleiten. Dies wurde vom Forstdienst und der Gemeinde als wichtig erachtet, weil mit emotionellen, negativ geprägten Reaktionen aus der Bevölkerung gerechnet werden musste. Dank dieser Kommunikationskampagne, welche das lokale Gewerbe, Vereinigungen und Schulen mit einbezog, konnten die Arbeiten ohne negative Rückmeldungen durchgeführt werden. Am 12. März 2019 wurden zusammen mit der Bevölkerung mehrere hundert Eichen gepflanzt. Weitere Etappen zur Ausweitung des Bestandes sind für 2021 geplant.
Die von Laure Oberli durchgeführte Kampagne ist ein Musterbeispiel für gelungene Kommunikation und zeigt wie man die Bevölkerung spielerisch und dennoch informativ für die Anliegen der Waldbewirtschaftung sensibilisieren kann. Weitere Informationen zum Projekt – und vor allem zu den Abenteuern von Duir der Eiche (!) – finden sich auf der Website der Gemeinde La Tène [ Link] und auf Facebook [ Link].
Das Projekt von Laure Oberli wurde mit der Auszeichnung proQuercus für das Jahr 2019 geehrt [ Link]
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proQuercus Vereinsversammlung 5. Juni 2020 ↑ |
Termin: (4)/5. Juni 2020
Die Vereinsversammlung von proQuercus findet am 5. Juni 2020 in Genf statt. Einladung, Programm und Anmeldung werden im April 2020 auf der Website von proQuercus aufgeschaltet [ Link].
Die Vereinsmitgliedern mit einer weiten Anreise können bereits am Donnerstagabend dem 4. Juni 2020 anreisen und in Genf übernachten. Ein entsprechendes Programm wird ausgearbeitet.
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Eichenförderung setzt solide fachliche Kenntnisse voraus. proQuercus unterstützt Lehrveranstaltungen und Kurse, welche dem Thema Eiche gewidmet sind.
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Kurs: Die Methode ARCHI - angewendet auf die Stieleiche ↑ |
1.4./2.4.2020, Güttingen (TG)
Die Methode ARCHI kennenlernen: Visuelle Diagnose von reversiblen und irreversible Schadensmerkmalen (Kurs und Übungen).
Wie können diejenigen Eichen eines Bestandes erkannt werden, welche die besten Voraussetzungen zur Stressbewältigung mitbringen? Wie kann der reversible bzw. irreversible Charakter einer Schädigung frühzeitig erkannt werden? Die Methode ARCHI schlägt zu diesem Zweck ein visuelles Diagnosetool vor. Auf der Basis von mehr als 350 untersuchten Stieleichen hat eine Studie fünf verschiedene ARCHI-Typen identifiziert. Diese widerspiegeln die unterschiedlichen Baumreaktionen nach Stresseinwirkung. [ Hier weiterlesen – Beitrag auf Französisch]
- Kurssprachen: Deutsch und Französisch
- Anmeldungen und weitere Informationen: FOWALA [Link]
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Kurs: Waldbauliche Dauerbeobachtungs- und Trainingsfläche (PPSS) für die Eiche ↑ |
2.9.2020, Zollikofen / Bern (BE)
Kursinhalte: Ziele und Betrieb einer PPSS für die Eiche kennenlernen (Theorie und Übung). Beurteilung der unterschiedlichen waldbaulichen Behandlung mehrerer Eichenbestände.
Die Waldbaulichen Dauerbeobachtungs- und Trainingsfläche (PPSS) wurden als Instrument für die Forstbetriebe entwickelt, um die langfristigen Auswirkungen waldbaulicher Eingriffe zu verstehen und zu dokumentieren. Unterstützend werden dabei Waldwachstumsmodelle angewendet. Um die Wirkung waldbaulicher Eingriffe besser zu verstehen, sind einige diese PPSS als Marteloskope eingerichtet. Der Kurs wird unter Leitung und Mitwirkung der HAFL und der Burgergemeinde Bern durchgeführt.
- Anmeldung und weitere Informationen: proQuercus [Link].
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Auszeichnung proQuercus 2020 ↑ |
Auch 2020 wird proQuercus wiederum Personen, Organisationen, Aktionen oder Werke auszeichnen, welche zur Erhaltung des vielfältigen Natur- und Kulturerbes der Eiche in unserem Lande beitragen. Gesucht werden verschiedenste Aktivitäten, welche die Eiche zum Thema haben und diese in besonderer Weise fördern. Die Palette möglicher Themen ist gross und umfasst: Erziehung, Ausbildung, Forschung, Kultur, Archäologie, Geschichte, Waldbau, Biodiversität, Holzprodukte, Landschaft etc
Die Gesamtsumme für diese Auszeichnung 2020 beträgt Fr. 3'000.-. Diese kann auf mehrere Preisträger verteilt werden.
Jedermann ist eingeladen, Bewerbungen oder Vorschläge für die Auszeichnungen 2020 zu unterbreiten. Diese sind bis zum 3. März 2020 dem Vorstand von proQuercus zu melden.
Weitere Informationen finden sich auf der Website von proQuercus [ Link].
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Die Preisträger 2019: von links nach rechts: Stefan Studhalter (Präsident proQuercus), Jan Boni (Stadt Neuenburg), Erich Tiefenbacher (proQuercus), Laure Oberli (Neuchâtel), Vivien Pleines (proQuercus), Ernst Möhl (Mosterei Möhl AG), Pascal Junod (proQuercus). Photo: proQuercus
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Projekt Waldbauliche Doku-Flächen für die Eiche ↑ |
Der Erfahrungs- und Wissensaustausch ist wesentlich für die Entwicklung eines breiten waldbaulichen Knowhows; dies gilt ganz besonders in Zeiten des Klimawandels und für eine waldbaulich anspruchsvolle Baumart wie die Eiche. Da die den Eichenarten zusagenden Habitate in Zukunft zunehmen, stellt sich die Frage, wie sowohl die spontane als auch die durch den Menschen unterstützte Verbreitung der Eiche ökologisch und ökonomisch sinnvoll begleitet werden kann.
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Im Jahre 2018 wurde eine Sammlung von sogenannten Waldbaulichen Doku-Flächen für die Eiche initiiert und auf dem Internet präsentiert ( www.waldbaueiche.ch).
Im Jahre 2019 konnten technische Funktionalitäten der Datenbank und die Darstellung der Flächen verbessert werden. Die Übersetzung von standardisierten Elementen der Beschreibung von Doku-Flächen wurde automatisiert, damit die deutsch- und französischsprachigen Versionen der Website korrekt angezeigt werden. Mit dem neuen Meldeformular für Doku-Flächen, können die verantwortlichen Person ihre Angaben immer wieder bearbeiten und bei Bedarf anpassen (z.B. Adressänderungen). Die Änderungen werden in Echtzeit auf der Website dargestellt. In Zusammenarbeit mit den Flächenverantwortlichen soll wo nötig die Vollständigkeit der Daten verbessert werden. Bei diesem Prozess ist das Projekt auf das Interesse und die Mitarbeit der Praxispartner angewiesen.
Neue Doku-Flächen werden laufend in die Datenbank aufgenommen. Bei gewisse Themen wie etwa Verjüngungsverfahren, stufige Bestandesstrukturen, Alt- und Totholz oder auch Kulturgüter sind sicherlich noch viele wichtige Erfahrungen vorhanden, welche auf der Projektwebsite dargestellt werden könnten.
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Zwei waldbauliche Doku-Flächen werden vorgestellt ↑ |
Kulturgüter mit Eichenbezug gehören ebenfalls zu den Themen, die auf der Projekt-Website dargestellt werden. Zwei dieser Objekte werden Im Folgenden vorgestellt. Damit verbunden ist der Aufruf, weitere interessante Doku-Flächen zu diesem Thema zu melden [ zum Meldeformular].
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Doku-Fläche „Schlattwaldeiche“; Gemeinde Altikon (ZH) ↑ |
Die Schlattwald-Eiche gehört zu den ganz grossen Eichen im Kanton Zürich: ein wahres Naturdenkmal. Sie steht auf Gemeindegebiet von Altikon und weist trotz ihres vergleichs-weise jungen Alters von 250 Jahren imposante Masse auf: Durchmesser 1.6m, Höhe 42m, Stamminhalt 40m 3. Diese und weitere Angaben zur Schlattwaldeiche finden sich in einer Broschüre, welche von der Website www.waldbaueiche.ch heruntergeladen werden kann.
Auf der Datenbank der Waldbaulichen Doku-Flächen für die Eiche kann dieses Objekt mit folgenden Filtern gefunden werden.
- Besonderes Interesse: Kulturgut
- Lokalname: Schlattwald-Eiche
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Doku-Fläche „Holz“; Gemeinde Maienfeld (GR) ↑ |
Mächtige und knorrige Eichen bilden im Bovel oberhalb von Maienfeld einen lichten, hainartigen Wald. Sie stellen die prägenden Elemente eines beeindruckenden Landschaftsbildes dar und erinnern an eine im Mittelalter weit verbreitete Mischform der Wald- und Weidenutzung.
Im Jahre 2015 wurde die Stadt Maienfeld (GR) für ihren langjährigen Einsatz zum Erhalt und der Förderung der Eiche mit dem Preis Eiche2200 ausgezeichnet. [ Link]
Weitere Informationen zu dieser Doku-Fläche finden sich über die Projekt-Website www.waldbaueiche.ch.
Auf der Datenbank der Waldbaulichen Doku-Flächen für die Eiche kann dieses Objekt mit folgenden Filtern gefunden werden.
- Besonderes Interesse: Kulturgut
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Eichen-Forstschutz - Die amerikanische Eichennetzwanze ↑ |
Die amerikanische Eichennetzwanze macht von sich reden. Sie wurde nun
erstmalig im Osten von Österreich festgestellt [1]. Für die Schweiz ist
dieses Insekt bereits eine alte Bekannte, wurde es doch bereits 2002 im
Tessin nachgewiesen; nur 2 Jahre nachdem die Wanze auf unbekanntem Weg
von Nordamerika nach Italien gelangte. Die Alpennordseite blieb vorerst
verschont. Ab 2012 wurde dann aber eine extrem rasche Ausbreitung von
der Balkanhalbinsel bis nach Mitteleuropa beobachtet. In den letzten
vier Jahren wurden Funde aus Russland, Rumänien, Bosnien und
Herzegowina, Frankreich und Griechenland gemeldet. Die Ausbreitung der
Eichennetzwanze kann – wie Forster et al. [2] dies bereits 2005
feststellten – nicht gestoppt werden. Es ist also nur eine Frage der
Zeit, bis die Alpennordseite der Schweiz mit dem Problem der
Eichennetzwanze konfrontiert wird.
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Die Schäden an der Eiche entstehen durch das Saugen der Wanzen an den Blättern, welche als Folge davon chlorotische, gelbliche Sprenkelungen und Flecken aufweisen [3]. Stark befallene Blätter können eintrocknen; bei extremem Befall können Eichen ihr ganzes Blattwerk verlieren [2]. Zu erwarten sind Zuwachsverluste befallener Eichen sowie negative Folgen für die Eichelmast. Ein Absterben der Eichen aufgrund des Befalls konnte bisher nicht beobachtet werden.
Im Rahmen des laufenden EUPHRESCO-Forschungsprojektes (2019-2021) [4] sollen bestehende Wissenslücken durch intensiven Informations- und Erfahrungsaustausch geschlossen werden.
[1] M. Sallmannshofer et al. 2019: Erstnachweis der Eichennetzwanze, Corythucha arcuata, in Österreich. Forstschutz aktuell 66 (2019) [ Link]
[2] Beat Forster et al. 2005: Die amerikanische Eichennetzwanze Corythucha arcuata (Say) (Heteroptera, Tingidae) hat die Südschweiz erreicht. Mitt. Schweiz. Entomologischen Ges. 78: 317-323 [ Link]
[3] Merkblatt Waldschutz Schweiz [ Link]
[4] EUPHRESCO-Forschungsnetzwerk [ Link]
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Die Eichennetzwanze mit der charakteristischen Aderung der Flügel. Foto [3]
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Chlorotische, gelbliche Sprenkelungen und Flecken auf den Blättern. Foto [1]
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proQuercus Dienstleistungen |
- In Lehre, Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit werden oft Vorträge und
Präsentationen zum Thema Eiche nachgefragt. Um das Rad nicht immer
wieder neu erfinden zu müssen, hat proQuercus Präsentationsvorlagen zu
verschiedenen Eichenthemen zusammengestellt. Diese stehen Interessenten
kostenlos zur Verfügung. [Hier weiterlesen]
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Fotomaterial zur Illustrierung von Broschüre, Vorträgen, Kursunterlagen? Immer wieder gelangen Anfragen bezüglich Fotomaterial an proQuercus. Wir haben uns deshalb entschlossen, unser Angebot zu erweitern und neu zu ordnen. Unter diesem Link finden Sie nun Photos zu verschiedenen Themen zur freien Verwendung. Haben Sie selber, aussagekräftige Bilder zu Eichenthemen? Gerne nehmen wir diese in unsere Bilddatenbank auf. Bilder senden an: info@proquercus.ch
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