Flash News Nr. 35/2017 | 16. Mai

Erste Runde der Tarifverhandlung ohne Ergebnis vertagt - Statement der IG BAU
 
BIV: Gebäudereiniger-Handwerk sieht IG BAU Lohn-Forderungen als unrealistisch
 
In Leipzig hat am 16. Mai die erste Runde der Tarifverhandlungen für die gewerblich Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk begonnen.
 
Aufgrund der Forderung der IG BAU nach einer Lohnerhöhung in Westdeutschland um 10 Prozent und zur Lohnangleichung in Ostdeutschland um zusätzliche 11 Prozent, dort also insgesamt um 21 Prozent, sehen die Arbeitgeber mit großer Sorge dem weiteren Verlauf der Verhandlungen entgegen. In der ersten Verhandlungsrunde ist keine Einigung erzielt worden.
 
Schon heute zahlt das Gebäudereiniger-Handwerk in der ersten Lohngruppe einen deutlich höheren tariflichen Mindestlohn als den gesetzlichen in Höhe von 8,84 Euro; konkret in Westdeutschland 10 Euro und in Ostdeutschland 9,05 Euro.
 
„Wir sind grundsätzlich bereit, vernünftige Anpassungen mitzutragen, aber kein Mitgliedsbetrieb und Kunde ist bereit und in der Lage, diese Lohnforderungen in Preisgesprächen zu akzeptieren. Das ist einfach unrealistisch.“ so Christian Kloevekorn, Vorsitzender der Tarifkommission im Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks.
 
Die Tarifgespräche werden am 20. Juni 2017 in Frankfurt am Main fortgesetzt.
 
Statement der IG BAU
 
Die am 16. Mai 2017 gestarteten Tarifverhandlungen für die rund 600 000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk sind ohne Ergebnis vertagt worden. Nach mehrstündigen Verhandlungen in Leipzig unterbrachen die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks ihre Gespräche, ohne dass die Arbeitgeber ein Angebot vorlegten.
 
Die IG BAU fordert einen Euro mehr pro Stunde. Für den Osten muss die Lohnangleichung Ost-West bis spätestens 2019 vollzogen sein. Das war bereits in einer Vereinbarung von 2011 von den Arbeitgebern zugesagt, die sie jedoch vor einem Jahr einseitig gekündigt hatten. Derzeit besteht noch eine Ost-West-Lücke von rund zehn Prozent. Zudem fordert die IG BAU den Einstieg in ein 13. Monatseinkommen.
 
„Lohnunterschiede zwischen Ost und West sind mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung nicht mehr zu rechtfertigen. Es überrascht deshalb auch nicht, dass die Arbeitgeber nicht in der Lage waren, sauber zu begründen, warum sie die Vereinbarung über die schrittweise Lohnangleichung Ost an West gekündigt haben. Die Branche muss weg von den viel zu niedrigen Stundensätzen. Kunden der Reinigungsfirmen sind bereit, für gute Qualität und Zuverlässigkeit angemessen zu zahlen. Es besteht also kein Grund für Minilöhne“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux. „Die wirtschaftliche Lage der Branche ist heute deutlich besser als beim Abschluss der Vereinbarung 2011. Wenn die Angleichung damals möglich war, muss sie es jetzt erst recht sein.“
 
Die Tarifgespräche werden am 20. Juni 2017 in Frankfurt am Main fortgesetzt.
 
 
 
 
 
 
 
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