Flash News Nr. 54/2016 | 18. August

Unsicherheit nach Medienberichterstattung
IHO: Keine Hinweise für Verursachung von AMPA-Rückständen in Wasserflaschen durch Reinigungsmittel
 
In Heft 8/2016 der Stiftung Warentest wurden Trinkwasser und stille natürliche Mineralwässer auf Rückstände untersucht. Dabei fanden die Tester unter anderem Spuren von Arzneimitteln, Röntgenkontrastmitteln, Korrosionsschutzmitteln sowie Spuren von Aminomethylphosphonsäure (AMPA).
Bei AMPA handelt es sich um ein Abbauprodukt des Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Als mögliche Quelle der AMPA-Kontamination wurden in der Berichterstattung auch Wasch- und Reinigungsmittel aufgeführt. Für diesen Verweis lieferten die Autoren des Testberichtes allerdings keine Belege oder eine Begründung.

Fest steht jedoch: AMPA kann bei Wasch- und Reinigungsmitteln lediglich als Verunreinigung von Rohstoffen aus der Klasse der Phosphonate – beispielsweise ATMP (Amino-tris(Methylen-Phosphonsäure)) – auftreten.

Wie muss AMPA bewertet werden?
Phosphonate wie ATMP werden bei Flaschenreinigungsanlagen über Additive eingesetzt, wobei der Anteil üblicherweise bei 5 Prozent liegt. Diese Additive werden in der Regel zu 0,2 Prozent der Reinigungslösung hinzu dosiert. Anschließend findet erst eine Spülung mit Warmwassersystemen, dann eine Spülung mit Kaltwasser und zusätzlich eine Endspülung mit klarem Wasser statt. 
 
Bei einer Mengenbilanzierung von ATMP in der Reinigungslauge sowie einer Restkonzentration im Restwasser einer Betriebsflasche, muss man zu dem Schluss kommen, dass – wenn überhaupt – allenfalls eine äußerst verschwindend geringe Menge AMPA im Restwasser einer Flasche vorhanden sein könnte. 
 
In ihrer Bewertung zu AMPA in Trinkwasser hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dargelegt, dass dieses „keine Gefährlichkeit für die menschliche Gesundheit darstellt“. AMPA ist nicht bio-akkumulierend und weist keine krebserzeugenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdende Wirkungen auf.
 
Mögliche Kontaminationsquellen
Phosphonate finden sich in vielen Verwendungskategorien wieder, sodass auch direkt durch die Getränkeindustrie verwendete Produkte als mögliche ursächliche Quellen einer Kontamination von Getränken in Betracht gezogen werden müssen. Im Einzelnen wird ATMP beispielsweise zur Herstellung von und als Veredelungs-/Imprägnier-Mittel für Papier – etwa Etiketten – verwendet.
 
Insbesondere die Vielzahl der von Stiftung Warentest gefundenen Substanzen legt den Schluss nahe, dass der Eintrag von Phosphonaten mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits zuvor in die Mineralquellen und das Trinkwasser stattfindet.
 
Additive für Flaschenreinigung unbedenklich
Phosphonate haben in den vergangenen 25 Jahren vor allem als Ersatzstoffe für EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 1991 hatten verschiedene Industrieverbände im Zuge einer freiwilligen Vereinbarung zugesagt, den Eintrag von EDTA in oberirdische Gewässer Deutschlands zu verringern.
 
Der Einsatz von Aminophosphonsäuren in Additiven für die Flaschenreinigung ist unbedenklich und stellt derzeit dies die bestmögliche Technologie für diesen Prozess dar – insbesondere im Hinblick auf die menschliche Gesundheit und ökologische Kriterien. 
 

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