Der neu gewählte Vorstand: Andreas Fellmann (Dynajet GmbH), Dr. Reinhard Mann (Nilfisk A/S), Giuseppe Mariani (IP Gansow GmbH), Uwe Brenne (Hako GmbH), Vorstandsvorsitzender Markus Asch (A. Kärcher GmbH & Co. KG), stellvertretender Vorstandsvorsitzender Jörg Peter Staehle (G. Staehle GmbH & Co.)
Dr. Peter Hug – Geschäftsführer des Fachverbandes Reinigungssysteme im VDMA gab einen Rückblick über die Aktivitäten der letzten zwei Jahre:
„Das Umfeld der Reinigungsmaschinenbranche wird in 2016 wie in den beiden Jahren zuvor stark durch Krisenthemen beherrscht. Die Märkte, insbesondere außerhalb Europas, zeigen ein eher schwieriges Bild auf. Nach einem für die deutschen Reinigungsmaschinenhersteller im Wesentlichen erfreulichen Jahr 2015, beginnt das Jahr 2016 tendenziell noch positiv. Die Währungsschwankungen in Bezug auf den Dollar liegen noch im Bereich der Erwartungen. Das von der EZB geschaffene Zinsumfeld und die damit zur Schau gestellte Machtlosigkeit der Währungspolitik, der niedrige Ölpreis gepaart mit den gesunkenen Rohstoffpreisen im allgemeinen und die ungelösten Probleme mit dem Euro erschweren hingegen langfristige Prognosen für zahlreiche Märkte. Die komplexe gesamtwirtschaftliche Lage macht sich für die Reinigungsmaschinenbranche volumenmäßig vor allem in Märkten wie Nordamerika, Lateinamerika, dem Mittleren Osten, aber auch in Russland deutlich bemerkbar. Gleichzeitig scheint das Superwachstum in China beendet und auch Indien entwickelt sich nicht in dem Maße, wie wir uns das erhofft hätten. Die Hoffnungsträger der Vergangenheit, die BRIC-Staaten, haben sich eher zu schwierigen Ländern entwickelt. In Nordeuropa ist die Entwicklung nach wie vor relativ stabil, jedoch gibt die Lage in Südeuropa, trotz zwischenzeitlicher Stabilisierungstendenzen langfristig weiterhin Anlass zur Sorge. Für Osteuropa und Asien wird ein Wachstum auf niedrigem Niveau erwartet. So ist das Geschäft der deutschen Reinigungsmaschinenindustrie im Moment von einem abwartenden Verhalten geprägt“, so die Erklärung von Dr. Hug. Mit Spannung werde weiterhin das Referendum in Großbritannien zum BREXIT erwartet. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet der Branchenverband im VDMA eine insgesamt stabile Entwicklung in einer Bandbreite zwischen ein Prozent und drei Prozent.
Deutschland ist Weltmarktführer und Sitz der größten Reinigungsindustrie – weltweit.
Der Fachverband Reinigungssysteme im VDMA vertrete circa 40 Anbieter von Reinigungssystemen und damit etwa 90 Prozent des deutschen Marktes. Das Inlandsvolumen der Reinigungsmaschinenindustrie lag, so Dr. Hug, im vergangenen Jahr in etwa bei 960 Millionen Euro und damit rund 5 Prozent im Plus, die von circa 5.200 Mitarbeitern erwirtschaftet wurden. Dabei lag die Exportquote bei circa 70 Prozent. Die deutschen Hersteller spiegeln einen Weltmarktanteil von etwa 20 Prozent wider und der Marktanteil in Europa beträgt knapp unter 50 Prozent.
„Zusammenfassend kann man sagen, dass die Branche trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ein weiteres leichtes aber stetiges Wachstum über die kommenden Jahre erzielen kann. Durch die enge Bindung an die Anwender werden auch die Maschinenbauer auch in Zukunft Innovationen schaffen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Branche festigen. Weiterhin eröffnen Trends wie Urbanisierung, Nachhaltigkeit und demographische Effekte die Möglichkeit, weitere Geschäftsfelder insbesondere im Servicebereich zu erschließen. Um der Innovationskraft einen besseren Ausdruck zu verleihen, wird nach langer Vorbereitungsphase auf der lnterclean in Amsterdam ein Labelling für Bodenreinigungsmaschinen präsentierten, welches Ressourcen und Reinigungseffizienz einzelner Maschinen bewertet.
Reinigung ist nicht nur ein Produkt – sondern ein Prozess.
Das Motto des VDMA ist: Viele reden über Nachhaltigkeit – wir entwickeln Lösungen. Da die Produkte von der Qualität immer ähnlicher werden, wird zukünftig die Kundenbeziehung immer wichtiger. Das bedeutet, dass die Hersteller Service anbieten, der über die Maschine hinausgeht. Es stellt sich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Handels, wenn man sich zum Beispiel Entwicklungen wie Amazon anschaut. Der klassische Fachhändler hatte den Vorteil, eine enge Kundenbeziehung zu pflegen und viel über den Kunden zu wissen. Amazon weiß alles – und hat alles im Programm. Wichtig ist eine Ertragspartnerschaft zwischen dem Gebäudereiniger und dem Maschinenhersteller.
Die Messe CMS 2017, die vom 19. bis 22. September 2017 in Berlin stattfindet, ist im kommenden Jahr parallel zur CMS auch Gastgeber des WFBSC-Weltkongress. Hier bietet sich für die deutsche Industrie die Gelegenheit sich einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Alle drei Trägerverbände, der BIV, der IHO und der VDMA werden zusammen mit der Messe Berlin für das Gelingen des Weltkongresses 2017 in Berlin zusammenarbeiten und damit der Messe CMS eine breitere Internationalität bieten und somit den Messehöhepunkt des Jahres 2017 sein.
Text: Fachverband Reinigungssysteme im VDMA/ Reinhard Knittler