Flash News Nr. 103 | 22
. Oktober 2020

 
 
Coronabedingte Schließungen bringen Betreiber an die Grenze
 
94 Prozent der Clubs und Discos stehen
vor der Geschäftsaufgabe
 
 
Die Folgen der Corona-Pandemie treffen die Discothekenbranche besonders hart. Angesichts steigender Infektionszahlen ist eine Lockerung der coronabedingten Einschränkungen nicht in Sicht. Umso wichtiger sind neue und erweiterte Hilfen für die stark gebeutelten Clubs und Discotheken.
 
 
„Die Lage der Clubs und Diskotheken in Deutschland spitzt sich dramatisch zu“, erklärte Knut Walsleben, der neu gewählte Präsident des Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT), beim Branchentreffen „Club Convention“ in Osnabrück. Die Aussichten seien düster.
 
Laut einer aktuellen Umfrage des Dachverbandes DEHOGA stehen 94 Prozent der teilnehmenden Discotheken- und Clubbetreiber kurz vor der Geschäftsaufgabe. „Für unsere existenziell betroffenen Unternehmen reichen die derzeitigen staatlichen Hilfen bei Weitem nicht aus. Den Clubbetreibern und Discothekenunternehmern geht die Luft aus“, sagte Walsleben und forderte für seine Branche weitere Unterstützung der Politik. Die Verlängerung der Überbrückungshilfen sei zu begrüßen. Jedoch müsse hier weiter nachjustiert werden, so der BDT-Präsident.
 
Fixkosten sollten zu einhundert Prozent übernommen werden, die monatliche Höchstgrenze von 50.000 Euro müsse aufgestockt und eine Regelung für verbundene Unternehmen gefunden werden. Außerdem müsse ein angemessener Unternehmerlohn für die Club- und Discothekenbetreiber förderfähig sein. Darüber hinaus sollte die Mehrwertsteuersenkung unter Einbeziehung der Getränke und des Eintrittsgeldes entfristet werden.
 
Neben mehr Unterstützung für die Branche forderten die aus ganz Deutschland angereisten Club- und Discothekenbetreiber einen klaren Fahrplan zur Wiedereröffnung ihrer Betriebe. „Discotheken sind die Lösung, nicht das Problem“, so Walsleben.
 
„Wir haben große Räume, hochmoderne Lüftungsanlagen und effektive Hygiene- und Nachverfolgungskonzepte.“ Feiern bei den Profi-Gastgebern mit Veranstaltungsfachkräften und umfassenden Schutzmaßnahmen, gegebenenfalls mit praktikablen, bezahlbaren Schnelltests, seien in jeder Hinsicht besser als illegale und unkontrollierte Partys in schlecht belüfteten Privaträumen.
 
Ein „Stück wichtiges Kulturgut“ ginge verloren ohne schnelle weitere Hilfen und ohne Öffnungsperspektive, mahnte Walsleben. „Clubs und Discotheken tragen maßgeblich zur Attraktivität und Lebensqualität einer Stadt oder Gemeinde bei und sind immer noch die beliebteste Freizeitbeschäftigung der 18-25-Jährigen am Wochenende. Das soll auch nach Corona so bleiben.“
 
Der BDT ist der spezielle Berufsverband der Clubbetreiber und Discothekenunternehmer in Deutschland und vertritt die fachspezifischen Interessen der bundesweit ca. 1.500 Betriebe umfassenden Branche. Er fördert den Austausch und die Kommunikation zwischen den Mitgliedern und bietet ein attraktives Fort- und Weiterbildungs­programm auf seinen Tagungen an. Der BDT bildet die Fachabteilung Discotheken im DEHOGA Bundesverband.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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