Flash News Nr. 87 | 20. November 2018

 
IG BAU streikt und streitet für tarifliches Weihnachtsgeld in der Branche
 
BIV: Forderung ist „zurzeit nicht umsetzbar“
 
Rund 150 Betriebe wurden heute Nacht von der Gewerkschaft IG BAU bestreikt. Grund für die Arbeitsniederlegung ist der Streit um das so genannte (tariflich festgelegte) 13. Monat-Gehalt für die Beschäftigten. Der Arbeitgeberverband, die Bundesinnung des Gebäudereiniger-Handwerk (BIV), hält dagegen, dass das geforderte Weihnachtsgeld eine zusätzliche Lohnerhöhung und „zurzeit nicht umsetzbar“ sei. 
 
Die IG BAU fordert für die Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk ein tarifliches Weihnachtsgeld.
 
„Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung leisten zuverlässige Arbeit. Meist sieht man die Kolleginnen und Kollegen nicht. Viele von ihnen reinigen, wenn andere zu Hause sind - entweder früh morgens oder erst am Abend. Reichtümer scheffeln sie dabei ganz sicher nicht. Ein tarifliches Weihnachtsgeld, wie es in den meisten anderen Branchen üblich ist, ist da ganz sicher nicht zu viel verlangt“, sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.
 
IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux ergänzte: „Respekt, Anerkennung und Wertschätzung – das sind seit Jahren die elementaren Themen für die Beschäftigten in der Gebäudereinigung. Sie wollen so behandelt werden, wie es in anderen Branchen schon lange selbstverständlich ist. Dazu gehört natürlich ein tarifliches Weihnachtsgeld. Die große Beteiligung an den Warnstreiks zeigt, diese Forderung ist ganz tief bei den Gebäudereinigerinnen und Gebäudereinigern verankert - und sie sind bereit, dafür zu kämpfen!“ Um die Forderungen zu bekräftigen, traten Beschäftigte in rund 150 Betrieben (laut der IG BAU) in der Nacht zum Dienstag in Streik.
 
Ziel der Aktionen sei es, die Arbeitgeber zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag für ein Weihnachtsgeld zu bewegen.
 
Doch die Bundesinnung hält dagegen und verweist auf die erst kürzlich geschlossenen Tarifverträge, die drei Jahre gültig haben.
 
„Die Sozialpartner haben kürzlich einen 3-jährigen Lohntarifvertrag abgeschlossen, der über die gesamte Laufzeit für allgemeinverbindlich erklärt wurde. Er beinhaltet eine deutliche Erhöhung der Tariflöhne und gleichzeitig die Angleichung der Ostlöhne an das Niveau der Westlöhne bis 2020 in Höhe von 10,80 Euro bundesweit. Insgesamt erhöhen sich die Löhne in Ostdeutschland bis 2020 um über 13 Prozent“, heißt es in einer Pressemitteilung des BIV. Das Gebäudereiniger-Handwerk liege mit diesen vereinbarten Löhnen deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro ab dem 01.01.2019 und 9,35 Euro ab dem 01.01.2020, so die Pressemitteilung weiter.
 
„Das Lohnniveau ist durch den vereinbarten Tariflohn für die kommenden Jahre stark gestiegen und sichert den Beschäftigten ein sicheres Einkommen“, erläutert Johannes Bungart, Geschäftsführer des BIV. „Das geforderte 13. Monatsgehalt wäre eine weitere Lohnerhöhung von 4,17 Prozent und ist kurz nach Verhandlung unserer Löhne bis 2020 zurzeit nicht umsetzbar.“
 
 
 
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