Der frisch wiedergewählte Obermeister Marcus Pinsel mit Gattin Mandy Pinsel, kooptiertes Vorstandsmitglied, und Geschäftsführerin Manuela Wohlert.
Seit 90 Jahren ist die Gebäudereiniger-Innung Nordbayern berufsständische Interessensvertretung für die rund 80 Mitgliedsbetriebe in Mittel-, Unter- und Oberfranken sowie in der Oberpfalz. Das Jubiläum wurde im Novina Hotel Herzogenaurach mit einem „Zukunftstag Gebäudereinigung“ gefeiert. „Es gibt viele aktuelle Themenfelder, mit denen sich die Innung und insbesondere die einzelnen Gebäudedienstleistungsunternehmen bereits beschäftigen und künftig verstärkt beschäftigen müssen“, erklärt Marcus Pinsel, seit Juni 2008 Obermeister der Gebäudereiniger-Innung Nordbayern. „An Digitalisierung, neuen Arbeitswelten oder der pfiffigen Ansprache potenzieller Auftraggeber führt heute kaum ein Weg mehr vorbei. Deshalb nehmen wir unseren runden Geburtstag zum Anlass, Experten zu Wort kommen zu lassen und mit den Unternehmen zu diskutieren.“ Eingeladen waren die Mitgliedsbetriebe, Fördermitglieder, interessierte Branchenvertreter und verschiedene Ehrengäste – darunter auch Johannes Bungart, Geschäftsführer des Bundesinnungs-verbandes der Gebäudedienstleister (BIV).
Vorstand im Amt bestätigt
Bevor der Zukunftstag von Marcus Pinsel offiziell eröffnet wurde, hatten sich die Mitgliedsbetriebe in Herzogenaurach zur Jahreshauptversammlung getroffen. Auf der Agenda stand dabei neben einem Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten der Innung in Nordbayern im vergangenen Jahr auch die Wahl des Vorstands. Marcus Pinsel, Geschäftsführer von Die Saubermacher Facility GmbH aus Erlangen, wurde in seinem Amt als Obermeister ebenso bestätigt wie die übrigen Vorstände.
Seine Vertretung übernehmen auch weiterhin Karlheinz Rohrwild, Geschäftsführender Gesellschafter der Dorfner Gruppe, und Simon Plechinger, Gebäudereinigermeister bei der Glas- & Gebäudereinigung H. Hoffmann GmbH & Co. KG in Bamberg.
Erstmals in der Gebäudereiniger-Innung Nordbayern begrüßt wurden drei Betriebe, die sich im vergangenen halben Jahr für eine Mitgliedschaft entschieden hatten: die No. 1 Dienstleistungen Thiel GmbH & Co. KG aus Würzburg, Purex Reinigung GmbH aus Fürth und Kaplan Gebäudereinigung und Dienstleistungsservice aus Burglengenfeld. Nicht zuletzt berichtete der extra aus Bonn angereiste BIV-Geschäftsführer Johannes Bungart im Rahmen der Jahreshauptversammlung über die Innungsaktivitäten auf Bundesebene und nutzte die Gelegenheit, um die Mitglieder herzlich zur CMS Berlin 2017 einzuladen. Die internationale Fachmesse gewinnt in diesem Jahr durch den gleichzeitig in der Hauptstadt stattfindenden Weltkongress der Gebäudedienstleister an Strahlkraft. Auch dort werden Teilnehmer auf die großen Herausforderungen und Trends der kommenden Jahre vorbereitet.
Fördermitglieder gestalten interessante Produktausstellung
Auftakt für den „Zukunftstag Gebäudedienstleistung“ bildete ein von Marcus Pinsel moderierter Rundgang durch die Hausmesse, die die 19 Fördermitglieder der Gebäudereiniger-Innung Nordbayern gestaltet hatten. Während den Pausen der Veranstaltung hatten die Gäste hier immer wieder die Möglichkeit, sich über Produktneuheiten und besondere Angebote für Mitgliedsbetriebe zu informieren.
Menschen, Technik und Netzwerke als Schwerpunktthemen
Für den ersten Impulsvortrag „Personalmanagement 2030 – Herausforderungen und Strategien“ hatte die Geschäftsstelle der Innung Michael Borgstedt, Management Trainer und Business Coach, gewinnen können. Für erfolgreiche Rekrutierung, Bindung und Motivation der Mitarbeiter müssten die Betriebe heute umdenken, so eine seiner Kernthesen. In Zeiten des demografischen Wandels und der damit verbundenen Verringerung der verfügbaren Zahl an Erwerbstätigen seien neue Strategien und Wege gefragt, um die passenden Mitarbeiter zu finden und langfristig im Unternehmen zu halten.
„Digital assistierte Reinigungsverfahren und Technik der Zukunft – Von Wischrobotern, Reinigungsdrohnen und Schmutzbrillen“ war der Titel des zweiten Vortrags. Nikolaus Teves, leitender Auditor für QM-Systeme in der Gebäudereinigung, Demografieberater und ehemaliger Geschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, ging dabei auf die neuen Dimensionen der Gebäudereinigung ein: Die Reinigung 4.0 verknüpfe innovative Systeme selbstständig tätig werdender Reinigungsmaschinen mit Gebäudesystemen, nutze Data-Mining und Big Data zur Prozessoptimierung und sorge dafür, dass Leistungsverzeichnisse mit Augmented-Reality-Projektionen zuverlässig und kontrolliert abgearbeitet werden. Aber: Nicht jede neue Technik sei automatisch vorteilhaft.
Den dritten Impulsvortrag, bei dem Netzwerke – online gleichermaßen wie offline – im Zentrum standen, hatte Klaus Schardt, Geschäftsführer der Agentur Kontext public relations, vorbereitet. Unter dem Titel „Netzwerken kann jeder Depp. Oder vielleicht doch nicht?“ machte er auf die Vorteile eines entsprechenden Engagements aufmerksam und ging auf die Dos and Don‘ts des professionellen Kontakteknüpfens ein.
Bei der Vorstellung verschiedener beruflicher Netzwerke spannte er auch den Bogen zur Innung, die bei der anschließenden Talkrunde von allen Referenten in den Blick genommen wurde. „Wer braucht schon eine Innung?“, so die provokante These, die die Teilnehmer aber einhellig mit „Wir!“ beantworten konnten. Als Netzwerk, Interessensvertretung, Informant, Rechtsberater, Fortbilder und Servicedienstleister sei die Gebäudereiniger-Innung Nordbayern nach wie vor ein wichtiger Akteur in der Branche – auch wenn es für die Zukunft einige Handlungsfelder gebe.
