Flash News Nr. 75/2015 vom 18. Oktober 2015


Arbeitgeber haben die Forderung der IG BAU mit Nachdruck zurückgewiesen und eigenes Angebot nochmals aufgestockt.
Gebäudereiniger streben schnelle Einigung in den Tarifverhandlungen an
 
Die Arbeitgeber der Gebäudereiniger-Branche haben die Forderung der IG BAU nach einer Gehaltserhöhung von 9,4 Prozent mit Nachdruck zurückgewiesen und zugleich ihr eigenes Angebot nochmals aufgestockt. „Wir sind definitiv an einer raschen Einigung interessiert und verstehen unser weiteres Entgegenkommen als Zeichen des guten Willens“, sagte der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Johannes Bungart, am Mittwoch nach dem Ende der vierten Verhandlungsrunde in Essen. 
„Der von der Gewerkschaft verlangte Aufschlag ist für uns völlig indiskutabel. Ein Plus von 9,4 Prozent ist nicht finanzierbar und führt zur Vernichtung von Arbeitsplätzen“, betonte Bungart. „Schon unser erstes Angebot von 3 Prozent mehr Lohn halten wir für abschlussfähig. Um den Weg zu einem Kompromiss frei zu machen, sind wir zu weiteren Zugeständnissen bereit.“
 
Den genauen Inhalt des aufgestockten Angebots an die IG BAU wird der Bundesinnungsverband vorläufig nicht veröffentlichen. Zunächst soll die Gewerkschaft die Gelegenheit erhalten, sich zu positionieren.

Am Dienstag waren die Tarifverhandlungen in Essen nach 10 Stunden ergebnislos beendet worden. Sie werden am Donnerstag, 29. Oktober, in Frankfurt am Main fortgesetzt.
 
Die Arbeitgeber wiesen den Wunsch der IG BAU strikt zurück, in den Verhandlungen über einen Tarifvertrag gegen angebliche „Leistungsverdichtung“ in der Branche zu reden. „Die Darstellung der Gewerkschaft, die Arbeitgeber zwängen die Beschäftigten zum Turbo-Putzen, ist eine Mär. Es gibt kein Turbo-Putzen in unserer Branche. Niemand muss 240 Schreibtische in einer Stunde reinigen oder 500 Papierkörbe leeren, wie es die IG BAU behauptet“, erklärte Bungart. 
 
„Wir halten am tariflichen Mindestlohn fest, sind für eine wirtschaftlich verkraftbare Lohnerhöhung und für einen zügigen Tarifabschluss“, sagte Bungart weiter. „Wir wollen eine Einigung. Wir sagen aber in aller Deutlichkeit: Die von der Gewerkschaft geforderte Anhebung ist unrealistisch und kann keine Grundlage für eine Einigung sein.“
 
Der aktuell gültige Mindestlohntarifvertrag 600.000 Beschäftigten des Gebäudereiniger-Handwerks läuft zum 31. Dezember 2015 aus. Der tarifliche Mindestlohn liegt mit 9,55 Euro im Westen schon heute um mehr als einen Euro über dem gesetzlichen Mindestlohn.
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