Flash News Nr. 62/2013
vom 15. Oktober 2013
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Werner & Mertz treibt freiere Verwendung von EMAS-Siegel voran
 
Das Mainzer Unternehmen Werner & Mertz, bekannt für seine Marken Frosch, Erdal und tana, setzt sich für eine freiere Verwendung des EMAS-Siegels ein. Dies verdeutlichte der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Reinhard Schneider, bei einer Podiumsdiskussion in der Unternehmenszentrale, an der auch der ehemalige Bundesaußenminister und Grünen-Politiker Joschka Fischer sowie Rolf-Jan Hoeve von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission teilnahmen. EMAS ist das weltweit anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement der Europäischen Union.
 
Werner & Mertz stellt sich schon lange freiwillig und jährlich den strengen Prüfungen durch unabhängige, externe Gutachter und ist am Standort Mainz bereits seit zehn und am Produktionsstandort Hallein in Österreich seit acht Jahren EMAS-registriert. Schneider sagte: „EMAS regt zum Nachahmen an, besonders den Mittelstand. Wir hoffen, dass Umwelterklärungen und Nachhaltigkeitsberichte gerade im Mittelstand Nachahmer finden, weil es diesen oft familiengeführten Unternehmen besser liegt, langfristige und ganzheitliche Ziele zu verfolgen als analystengetriebenen Großkonzernen. Dieser Zusammenhang hat zudem sehr positive Auswirkungen auf die inländische Beschäftigung, da Mittelständler eher standorttreu sind. Somit birgt EMAS auch eine volkswirtschaftliche Chance.“ Mit seinem systematischen Umweltmanagement erfasse sein Unternehmen den Verbrauch von Rohstoffen und Energie sowie die Menge entstandener Abfälle. „Auf diesem Weg entwickeln wir Möglichkeiten, Belastungen zu mindern, und nutzen dieses Potenzial, um die Umwelt weiter zu schonen“, betonte Schneider.
 
Als Beweis für die ökologische Ausrichtung der EMAS-registrierten Institutionen vergibt die EU das EMAS-Siegel. Schneider bemängelte den engen Spielraum, der bei dem Einsatz des Siegels zur Verfügung stehe: „Das europäische Parlament untersagt, das EMAS-Siegel auf Produkten und deren Verpackungen zu verwenden, da es eine Auszeichnung für Umweltleistungen an Standorten, nicht aber von Produkten sei. Verbraucher wollen aber auch wissen, ob Produkte an Standorten mit nachhaltiger Ausrichtung gefertigt wurden.“ Mit EMAS könne sein Unternehmen belegen, wie konsequent die Nachhaltigkeitsphilosophie tatsächlich bei Werner & Mertz gelebt werde.
 
Damit könne EMAS einen starken Beitrag leisten zur weiteren Vertiefung des hohen Vertrauens von Verbrauchern in die Produkte des Unternehmens.Joschka Fischer unterstrich die Vorteile, die eine liberalere Verwendung des EMASSiegels mit sich bringe: „EMAS muss als glaubwürdiges Werkzeug anerkannt sein. Um dem Vorwurf des Greenwashings zu begegnen, brauchen wir einen öffentlichen Diskurs.“ Zudem solle der vergleichsweise hohe bürokratische und kostenintensive Aufwand von Unternehmen durch einen entsprechenden Nutzen ausgeglichen werden können.
 
Rolf-Jan Hoeve wies auf den wertvollen Beitrag hin, den EMAS für eine „grünere“ Wirtschaft leisten könne: „EMAS ist weltweit ein Teil des Instrumenten-Mixes zur Förderung von Ressourceneffizienz geworden und wird von Firmen als Programm für ein besseres Ressourcenmanagement geschätzt.“ Dabei senke ein effizienteres Ressourcenmanagement nicht nur die Herstellungskosten für Unternehmen, sondern schaffe auch mehr Wirtschaftlichkeit. Als Beispiel nannte er die Europäische Kommission selbst, die durch EMAS die Kohlendioxid-Emissionen sowie den Wasser- und Energieverbrauch pro Person in den Büros zwischen 2005 und 2010 mehr als halbiert habe. „Das ist nicht nur gut für die Umwelt. Es führt auch zu Kostenersparnissen. So wurden alleine in 2011 rund 600.000 Euro gespart“, sagte Hoeve.
 
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke sagte: „Seit zehn Jahren ist Werner & Mertz nach dem europäischen Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) zertifiziert und arbeitet damit systematisch an der Verbesserung seiner Produktion mit Blick auf Umwelt- und Klimaschutz. Diese Leistung wird durch das Vertrauen der Verbraucher belohnt und hat mit dazu beigetragen, eine Marke zu schaffen. Es geht um die Minimierung des Energie- und Rohstoffeinsatzes und von Emissionen, Abwasser und Abfällen. EMAS spart Kosten und ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Mit EMAS hat das Mainzer Unternehmen den Strom- und Brennstoffverbrauch zwischen 2004 und 2011 um mehr als ein Drittel im Verhältnis zur Abfüllmenge gesenkt. EMAS ist Managementsystem und Führungsinstrument, denn es bezieht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso ein wie Verwaltungsabläufe, Planung und Beschaffung. Das Ziel ist klar: Verbesserung mit Blick auf Nachhaltigkeit und Qualität. Und dafür steht Werner & Mertz auch mit seinen ambitionierten Produkten, die nach der unabhängigen Prüfung durch EMAS transparenter und glaubwürdig werden.“
 
Der Umweltgutachterausschuss ist ein unabhängiges Beratungsgremium des Bundesumweltministeriums, das sich setzt sich aktiv für die Umsetzung und Verbreitung von EMAS einsetzt. Dessen Vorsitzender, Dr. Michael Schemmer, sprach sich ebenfalls für eine Ausweitung der Anwendung des EMAS-Siegels auf Produkten aus: „EMAS sollte nicht nur als Premiumsystem für Umweltmanagement und -audit positioniert werden, sondern auch als das universelle Instrument zur Bestätigung von umweltbezogener Leistung und Zielerreichung. Und das auch im Produktbereich.“ Dies könne auch den Bekanntheitsgrad von EMAS erhöhen und noch mehr Betriebe animieren, sich im Bereich Umweltmanagement begutachten zu lassen. Derzeit stagniere die Verbreitung von EMAS.


Diskutierten unter Leitung von Moderator Dr. Norbert Taubken (2.v.r.) den Einsatz des EMAS-Siegels (v.l.): Eveline Lemke, Reinhard Schneider, Joschka Fischer, Nathalie Boyer (Managing Director der Umweltorganisation Orée), Dr. Michael Schemmer und Rolf-Jan Hoeve

Foto: Werner & Mertz/H. Piel

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
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