Seit letzten Donnerstag ist mit ESA-Astronaut Alexander Gerst wieder ein Deutscher auf der ISS. Im Gepäck hat er unter anderem auch Funktionstextilien des Schweizer Gewebeherstellers Schoeller Textil. Während der sechsmonatigen Mission werden im Rahmen des Projekts „spacetex“ erstmals auch bekleidungsphysiologische Untersuchungen unter Schwerelosigkeit durchgeführt. Dabei wird das Zusammenspiel von Körper, Kleidung und Klima untersucht.
Das Projektteam von „Spacetex“ 2014 (v. l.): Eleni Antoniadou (ESA), Dr. Jan Beringer (Hohenstein Institute), Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga (Charité), Claudia Philpot (DLR), Hans-Jürgen Hübner (Schoeller Textil AG); Alexander Gerst (ESA).
©Hohenstein
Test unter Extremsituationen
Die „spacetex“-Forschungspartner von den Hohenstein Instituten – Schoeller Textil AG, Charité, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und esa – versprechen sich von dem gemeinsamen Vorhaben eine Vielzahl neuer Erkenntnisse. Das gewonnene Datenmaterial soll einerseits dabei helfen, die Kleidung der Astronauten für künftige Aufenthalte im All und auf Langzeitmissionen wie die für 2030 geplante, rund dreijährige Reise zum Mars zu optimieren. Neben dem künftigen Einsatz im Weltall sind space-proofed Textilien auch im Hinblick auf Extremsituationen auf der Erde von großem Interesse. Für Hans-Jürgen Hübner von der Schoeller Textil AG ein wichtiger Aspekt, warum der Gewebehersteller sich beim industriefinanzierten Forschungsprojekt engagiert: „Die Erkenntnisse aus dem „spacetex“-Projekt werden wir in unsere Produktentwicklung und -optimierung einfließen lassen. Von ihnen werden somit neben künftigen Astronauten auch Menschen profitieren, die hier auf der Erde körperlich an die Leistungsgrenze gehen beziehungsweise unter außergewöhnlichen Umgebungsbedingungen Höchstleistung erbringen müssen.“