Flash News Nr. 32/2016 | 4. Mai

Jahrestagung des Industrieverbands für Hygiene und Oberflächenschutz in Berlin
Schwierige Rahmenbedingungen für Hygiene- und Reinigungsindustrie
 
Vom 27. bis 29. April 2016 veranstaltete der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung (IHO) seine Jahrestagung im Steigenberger Hotel am Kanzleramt in Berlin. Im Rahmen der Mitgliederversammlung stellte der IHO-Vorstandsvorsitzende Alfred Stöhr (Ecolab, Monheim) den Jahresbericht des Verbands vor und konnte dabei erfreuliche Zahlen an die anwesenden Teilnehmer kommunizieren.

Je nach Teilsegment repräsentieren die im IHO verbundenen Wettbewerber 92 Prozent des Marktes. Der Branchenumsatz hat 2015 erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro überschritten, während die Mitgliedsfirmen des Industrieverbands mehr als 5.900 Personen beschäftigten. Mit 4,9 Prozent lagen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im vergangenen Jahr sogar deutlich über dem Durchschnitt der chemischen Industrie.
 
Diesen positiven Zahlen steht jedoch eine Größe gegenüber, die die erschwerten Rahmenbedingungen für die Industrie verdeutlicht. Um 0,7 Prozent stieg innerhalb von zwölf Monaten der Anteil, den die IHO-Mitgliedsfirmen für die Umsetzung und Einhaltung regulatorischer Vorgaben und gesetzlichen Regelungen aufwenden müssen, insgesamt von 1,5 auf 2,2 Prozent. Alfred Stöhr äußerte sich während der Mitgliederversammlung wie folgt: „Die Belastung, resultierend aus Verordnungen und Gesetzen, etwa im Bereich Registrierungen oder Zulassungen, stellen die Unternehmen der Branche vor schwierige Herausforderungen. Nie wurden so viele Ressourcen durch Bereiche der Administration gebunden wie derzeit.“ 
 
Auch IHO-Geschäftsführer Dr. Heiko Faubel stellte mit besorgtem Blick in die Zukunft fest: „Es kann für alle Fachbereiche des Verbands gleichermaßen gesagt werden, dass sich die bürokratischen Hürden im Jahr 2015 für die Unternehmen unserer Branche weiter deutlich erhöht haben. Es ist zusätzlich zu befürchten, dass etwa durch die Biozidverordnung bestehende Hygienestandards gefährdet werden. Innovation oder die Vielfalt von Rezepturen für verschiedenste Anwendungsbereiche, werden zunehmend eingeschränkt. Dies belastet sowohl unsere Unternehmen, als auch deren Kunden finanziell enorm und führt zu einem erhöhten Hygienerisiko.“
 
Die Kernanliegen des Verbands, Nachhaltigkeit und Anwenderschutz, gaben wiederum Anlass zur positiven Rückschau auf das zurückliegende Jahr. „Trotz aller schwierigen und kraftraubenden Herausforderungen genoss das Ziel einer maximalen Anwendersicherheit in der Branche weiterhin höchste Priorität. Der IHO ist ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es darum geht, Hygienestandards nicht nur zu sichern, sondern diese auch stetig zu verbessern. Der gezielte Einsatz von gut wirksamen, verträglichen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln schützt Patienten wie Verbraucher und senkt nachhaltig volkswirtschaftlich Kosten“, so der IHO-Vorstandsvorsitzende Alfred Stöhr.
 
Der Aspekt der Produktverantwortung wurde während der Mitgliederversammlung auch durch einen Vortrag von Martina Schönnenbeck, Referentin des Verbands der chemischen Industrie (VCI), unterstrichen, die über Initiative Responsible Care berichtete. Das vor 25 Jahren in Deutschland eingeführte Programm ist ein wesentlicher Bestandteil der Chemie³-Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland. Eric Buhse, Pressesprecher des IHO, kommentierte dazu: „Ein Vierteljahrhundert Responsible Care zeigt, dass Themen wie Nachhaltigkeit und Industrieverantwortung kein Verfallsdatum haben oder lediglich ein Trend sind. Sie haben und werden unsere Branche immer umtreiben.“
 
Der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz produzierte im vergangenen Jahr beispielsweise eine kostenlose Schriftenreihe mit dem Titel „Desinfektion richtig gemacht“, die Anwender über den richtigen Einsatz von Desinfektionsmitteln aufklärt. Des Weiteren unterhält der IHO zwei Onlineplattformen auf denen Reinigungs- und Desinfektionsprodukte samt Wirksamkeitsangaben gelistet werden. Eric Buhse führte im Zuge dessen aus: „Der IHO feiert im kommenden Jahr selbst seinen 25. Geburtstag. Solche Anlässe sind zumeist ein Grund zurück zu blicken. Doch Verband und Mitglieder sind sich einig, dass dieser Anlass umso mehr ein Grund ist, die Überzeugungen hinsichtlich hoher und europäisch einheitlicher Hygienestandards sowie Sicherheit beim Umgang mit professionellen Produkten künftig noch stärker und offensiver zu vertreten. Der IHO wird Anwendern auch in Zukunft die Möglichkeit bieten notwendige und relevante Informationen mittels Onlineplattformen wie der IHO-Desinfektionsmittelliste und IHO-Viruzidieliste möglichst barriere- und kostenfrei zugänglich zu machen.“
 
Dr. Heiko Faubel zog auch vor diesem Hintergrund folgendes Fazit nach der Jahrestagung: „Während der drei Tage hier in Berlin, wurden von den IHO-Mitgliedern und Gästen viele wichtige Themen besprochen. Bei allen Sitzungen wurde deutlich, dass wir als Branche gefordert sind stets neue und sicherere Lösungen für die Anliegen unserer Kunden zu finden. Verstärkte Aufmerksamkeit werden Branche und Verband daher auch 2016 der Produktverantwortung und der Sicherheit von Anlagen sowie Produktgebrauch widmen.“

 

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