Ergonomie News Nr. 56/2021 | 16. Dezember

 
 
Log4j-Sicherheitslücke gefährdet auch die Arbeitssicherheit
 
Sicherheitsfunktionen an Maschinen und
Anlagen vor Angriffen schützen
 
Die Sicherheitslücke Log4shell (CVE-2021-44228) in der Java-Bibliothek log4j ist auch eine Bedrohung für viele Beschäftigte, die mit vernetzten Maschinen und Steuerungen arbeiten. Davor warnt das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und veröffentlicht Handreichungen zum Schutz vor gefährlichen Folgen der Sicherheitslücke im industriellen Kontext unter www.cert.dguv.de.
 
 
Komponenten der funktionalen Sicherheit schützen das Leben und die Gesundheit bei der Arbeit an Maschinen und Anlagen. So kann etwa eine sichere Zuhaltung verhindern, dass Personen ein Schutztor zu einem gefährlichen Bereich einer Anlage oder Maschine öffnen. Damit Sicherheitsfunktionen von Steuerungen zuverlässig funktionieren können, muss allerdings auch die Steuerung selbst sicher sein - geschützt also vor Ausfall und Manipulation.
 
Die sicherheitsrelevanten Komponenten müssen daher
  • an ihre technische Umgebung (Netzwerke, Schnittstellen, Kommunikationsprotokolle etc.) angepasst,
     
  • gegen Manipulation abgesichert und
     
  • vor Angriffen geschützt werden
Der jährliche Lagebericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt, welche Angriffe in welcher Häufigkeit beobachtet wurden. Die Berichte beschreiben unter anderem Angriffe auf Industriesteuerungen, die in der Lage sind. einen Hochofen in einem Stahlwerk in einen unkontrollierbaren Zustand zu versetzen oder eine Sicherheitssteuerung in einem Chemiewerk feindlich zu übernehmen.
 
Was viele nicht wissen: „Die Sicherheitslücke ermöglicht Angriffe auf Industriesteuerungen und ist somit eine direkte Bedrohung für die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten in der Industrie“, sagt Jonas Stein, Sicherheitsexperte im IFA und Leiter des Arbeitskreises Security der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
 
Stein: „Wir raten dringend allen, die Maschinen betreiben und herstellen, ihre Systeme zu überprüfen und zu klären, ob sie betroffen sind. Betroffene sollten schnellstmöglich die Sicherheitsempfehlungen des BSI und der Hersteller beachten, die viele bereits online veröffentlicht haben.“ Umfassende Hinweise, wie mit dem Problem umzugehen ist, hat das IFA in einer FAQ-Liste online zusammengestellt. Es ist davon auszugehen, dass viele Bedienpanels und Fernwartungssysteme für Maschinen betroffen sind.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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